Der Künstler Gunter Demnig hat am 16. Mai 19 weitere Stolpersteine in Offenbach verlegt. Es handelte sich um Stolpersteine für jüdische Familien, Ehepaare und Einzelpersonen.
An den Recherchen haben sich Schulklassen aus der Geschwister-Scholl-Schule und der Leibnizschule aktiv beteiligt. Sie haben intensiv zu vier jüdischen Familien mit insgesamt 11 Familienmitgliedern geforscht. Dazu haben sie auch Kontakte ins Ausland geknüpft. So konnten sie am Tag der Verlegung das Ehepaar Sue und David Gabriel begrüßen, das in London lebt.
Die neuen Stolpersteine:
– im Buchrainweg 9 zwei Stolpersteine für das Ehepaar Gustav und Johanna Gabriel,
– in der Bismarckstraße 159 zwei Stolpersteine für das Ehepaar Otto und Sophie Ehrmann,
– in der Bismarckstraße 143 vier Stolpersteine für die Mitglieder der Familie Siegfried, Frieda, Karola und Elfriede Berney,
– in der Tulpenhofstraße 24 drei Stolpersteine für das Ehepaar Emanuel und Amalie Gabriel und deren Tochter Ruth,
– in der Tulpenhofstraße 54 zwei Stolpersteine für das Ehepaar Dr. Siegfried und Eugenie Guggenheim,
– in der Bahnhofstraße 26 vier Stolpersteine für Paula Simon und die Mitglieder der Familie Eugen, Else und Ruth Berg,
– und im Kleinen Biergrund 31 zwei Stolpersteine für das Ehepaar Bernhard und Lina Meiberg.
Am Nachmittag wurde in der Leibnizschule eine Gedenktafel für fünf ehemalige jüdische Schüler der Schule eingeweiht. Mehr dazu unter: https://leibnizschule-offenbach.de/2023/06/01/eine-gedenktafel-fuer-die-im-holocaust-ermordeten-ehemaligen-schueler-unserer-schule/
Die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus fand am selben Tag ab 18.00 Uhr im Haus der Stadtgeschichte in der Herrnstraße 61 statt. Es waren wieder etwa 100 Gäste gekommen, um die Berichte über die Menschen zu hören, für die dieses Mal Stolpersteine verlegt worden sind. Neben Mitgliedern der Geschichtswerkstatt haben auch die Schülerinnen und Schüler Biografien vorgestellt. Besonders bewegend waren die spontane Rede von David Gabriel, der über seinen Großvater Gustav Gabriel erzählte und der Vortrag von Nachfahren ehemaliger Nachbarn aus der Bahnhofstraße 26.
Wir haben uns sehr gefreut, dass der Museumsraum im Haus der Stadtgeschichte wieder bis zum letzten Platz gefüllt war. Die Frauen von der Musikgruppe Femvolk begleiteten mit ihrer schönen Musik auf der Geige, dem Akkordeon und der Klarinette den Abend. Sie hatten schon morgens bei der Verlegung der Stolpersteine musiziert.
Jetzt gibt es bereits 233 Stolpersteine in Offenbach, und es werden wohl noch mehr werden. Bald sollen sie einen eigenen Beitrag auf unserer Homepage bekommen.